DOSB, VSO und KiO werben für den "Tag der Organspende"

DOSB, VSO und KiO werben für den

Aktive VSO-Mitglieder: Timo Boll und Hochspringerin Ariane Friedrich mit dem Organspendeausweis (Foto: SH)

Frankfurt/Main. "Es ist eine einzigartige Gemeinschaft des Sports entstanden, quer durch alle Sportarten und Fachverbände, die sich für dieses humänitäre Ziel einsetzt", freute sich Hans Wilhelm Gäb. Der Initiator der Vereine "Sportler für Organspende" und "Kinderhilfe Organtransplantation" ist die treibende Kraft der Bewegung, die sowohl prominente Sportlerinnen und Sportler, aber auch "normale" Vereinsmitglieder für das wichtige Thema sensibilisiert: die Organspende.

Zum "Tag der Organspende" am Samstag gab es am Freitag die Pressekonferenz des Deutschen Olympischen Sportbundes in Frankfurt am Main. Gekommen waren nicht nur hochkarätige Vertreter aus der Sportpolitik, sondern auch prominente Sportlerinnen und Sportler. "Organspende entspricht den Idealen des Sports, etwa Kameradschaft und Solidarität", sagte etwa VSO-Mitglied Timo Boll, selbst Inhaber eines Organspendeausweises. "Sie bedeutet Lebensrettung für andere, wenn man selbst gestorben ist. Täglich sterben drei Menschen in Deutschland, weil für sie kein rettendes Organ mehr bereit steht. Dabei kann jeder selbst auf die Warteliste kommen." Hockey-Olympiasieger Marion Rodewald ergänzte: "Mir ist es wichtig, dass nicht nur mein Name irgendwo draufsteht, sondern dass wir Sportler unsere Popularität für eine so gute und wichtige Sache aktiv nutzen. Organspende muss mit dem positiven Gefühl verknüpft werden, im Todesfall in einem anderen Menschen weiterleben zu können."

DOSB ruft seine knapp 28 Millionen Mitglieder auf

Der DOSB hat seine 98 Mitgliedsorganisationen aufgerufen, sich mit diesem wichtigen Thema zu beschäftigen. Unter dem Motto „Wir sind Sportler für Organspende“ wollen VSO und der Deutsche Olympische Sportbund die 27,5 Millionen Mitglieder in den 91.000 deutschen Sportvereinen motivieren, sich mit dem Thema Organspende auseinander zu setzen und ihre Entscheidung in Form eines Organspendausweis zu dokumentieren.

"Zum Sport gehören Hilfsbereitschaft, Solidarität und Mitmenschlichkeit. Der DOSB will einen Anstoß geben, über das Thema nachzudenken und eine Entscheidung zu treffen. Ich habe dies getan: Ich bin ein Sportler für Organspende", sagte Thomas Bach, Olympiasieger im Fechten und Präsident des DOSB, bei der Pressekonferenz: "Enorm viele Menschen äußern sich mittlerweile positiv zur Organspende. Dies gilt allerdings nur solange, wie das Thema abstrakt bleibt. Wenn es darum geht, einen Organspendeausweis zu beantragen, sind die Zahlen leider immer noch nicht ausreichend. Der DOSB möchte dabei helfen, dass sich dies ändert. Für uns ist das ein Zeichen der Solidarität und des Mannschaftsgeistes im Sport." Weiter erklärte Bach: "Wir wollen vor allem erreichen, dass möglichst viele Menschen für sich persönlich eine Entscheidung zur Organspende treffen und einen Organspendeausweis beantragen. Auch wenn damit nur ein Leben gerettet werden könnte, wäre das Engagement des DOSB schon erfolgreich."

Gäb: "DOSB hat größtes Kommunikationspotential"

Neben klassischen Instrumenten der Öffentlichkeitsarbeit will der DOSB insbesondere die persönliche Ansprache der Sportlerinnen und Sportler vor Ort suchen und Referenten wie Hartwig Gauder und Hans Wilhelm Gäb vermitteln, deren Engagement im Einklang mit dem persönlichen Lebensschicksal steht. DTTB-Ehrenpräsident Gäb, selbst lebertransplantiert und langjähriger Chef der Sporthilfe, sagte: "Der Verein Sportler für Organspende hat in den letzten Jahren mit Partnern wie der DFL, Unternehmen wie der Daimler AG, Organisationen wie der Stiftung Deutsche Sporthilfe und Vereinen wie den Skyliners Frankfurt und dem FC Bayern München zahlreiche aufmerksamkeitsstarke Werbeaktionen durchgeführt. Der DOSB hat von all diesen Partnern das größte Kommunikationspotential. Für sein Engagement gebührt ihm Respekt und Dank. Es besteht die Möglichkeit, die Kommunikation in eine ganz neue Dimension zu heben."

Hartwig Gauder, der als Olympiasieger und Weltmeister im Gehen nach einer Virusinfektion ein neues Herz benötigte, dieses 1997 erhielt und danach die Marathons in New York und Berlin bestritt und als erster Mensch nach einer Herztransplantation Japans höchsten Berg, den Fujijama bestieg, machte deutlich, dass bis heute Glück dazu gehört, als Patient ein notwendiges Spenderorgan zu erhalten. Der Mangel dauere an. "Ich weiß, wie wertvoll die Kontakte und Möglichkeiten im Sport sind. Ich hoffe, dass wir damit der immer noch steigenden Zahl der auf Spenderorgane wartenden Patienten begegnen können. Spenderorgane sind Brücken ins Lebe", sagte Gauder.

12.000 Menschen in Deutschland warten auf lebensrettende Organe

In Deutschland leben 12.000 schwer kranke Menschen zwischen Hoffnung und Verzweiflung. Zwar retten Ärzte jährlich Tausende Leben durch Transplantationen, doch es fehlt an Spenderorganen, um allen Kranken zu helfen. Jeden Tag sterben drei Mitbürger auf den Wartelisten. Über zwei Drittel der Deutschen stehen der Organspende zwar positiv gegenüber – doch nur 17 Prozent besitzen einen Organspendeausweis. Aufklärung ist wichtig: Viele wissen nicht, dass die Wahrscheinlichkeit, selbst ein Organ zu benötigen, dreimal höher ist als die, nach dem eigenen Tod Spender zu werden.

Viele prominente Sportler engagieren sich seit Langem im von Hans Wilhelm Gäb gegründeten VSO. Als Mitglieder führen neben dem Olympiasieger von 1976, Thomas Bach, mehr als 100 Olympiasieger und Sporthelden einen Spenderausweis und gehen mit ihrem Vorbild voran, darunter Franziska van Almsick (Schwimmen), Franz Beckenbauer (Fußball), Boris Becker (Tennis), Yvonne Bönisch (Judo), Birgit Fischer (Kanu), Eberhard Gienger (Turnen), Georg Hackl (Rodeln), Betty Heidler (Leichtathletik), Frank Luck (Biathlon), Henry Maske (Boxen), Marion Rodewald (Hockey), Henrik Rödl (Basketball), Jochen Schümann (Segeln) und Jens Weißflog (Skispringen).

Quelle: tischtennis.de

Sie haben keine Berechtigung, Kommentare zu posten.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.