Abwechslung im Alltag

Seit 13 Jahren gehört dieser Termin im Januar zum Pflichtprogramm für die Tischtennisspieler des TTC Straubing: Seither findet alljährlich kurz vor dem Rückrundenstart ein Vergleichsmatch mit den Insassen der JVA Straubing statt.

Vor mehr als einem Jahrzehnt wurde dieser sportliche Vergleich vom evangelischen Anstaltsgeistlichen Willi Lippe gemeinsam mit Andreas Nels und dem Leiter der JVA-Sportabteilung, Jimmy Körner, ins Leben gerufen. Seither steht der Termin fest im Terminkalender. So auch in diesem Jahr. Erneut wurden je zwei Teams gebildet, dieses Jahr mit je vier Spielern. Team I des TTC war dabei hochkarätig besetzt mit drei Spielern aus der Bezirksoberliga-Mannschaft. Dementsprechend deutlich war auch das Ergebnis mit 0:18 und nur zwei gewonnenen Sätzen aus Sicht der JVA-Insassen. Das Team TTC II bestand aus vier Bezirksklasse-B-Spielern. Hier konnte die JVA-Mannschaft recht gut mithalten und gestaltete das Ergebnis mit 5:13 deutlich freundlicher.

Freundschaftsspiel JVA 2019
Foto: Die Spieler des TTC Straubing gemeinsam mit dem Sportbeamten Jimmy Körner, TTC-Vorstand Florian Stögmüller und Organisator Willi Lippe.

Im Vordergrund standen an diesem Tag aber nicht die bloßen sportlichen Ergebnisse und Leistungen, sondern der Gedanke, etwas für Menschen am Rande der Gesellschaft zu tun. "Auch wenn wir das jetzt schon über ein Jahrzehnt lang machen, ist es auch immer wieder eine sehr interessante Erfahrung für uns, die uns das Gut der Freiheit besser wertschätzen lässt", so TTC-Vorstand Florian Stögmüller. Dankbar zeigte sich auch die JVA-Tischtennisgruppe, dass etwas Abwechslung in den Alltag gebracht wurde. Gerne nahmen die Insassen auch die Gelegenheit wahr, sich von den Vereinsspielern den ein oder anderen Trick für das eigene Spiel abzuschauen. Die hochwertigen Wettkampfbälle und Tischtennis-Beläge als Mitbringsel sorgten zudem für erfreute Gesichter, herrscht daran doch ein steter Mangel. "Natürlich ist es schon alleine durch die Trainingsbedingungen ein ungleicher Wettbewerb", so Stögmüller. "Aber das ist zweitrangig und das Talent ist durchaus auf der Gegenseite erkennbar." Und eines ist auch schon heute klar: Die Fortsetzung der Freundschaftsspiel-Serie für 2020 ist fest eingeplant.